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Mein Traum von der Selbstständigkeit

Lisa, warum bist du in die Selbstständigkeit gestartet?

Als 16 jähriges Mädchen, als ich die Berufswelt mit meinem Nebenjob beim Bäcker betreten habe, hab ich zu meinen Eltern immer gesagt: „Ich werde später auch mal selbstständig!“ – und daran hat sich über die Jahre auch nichts mehr geändert.

Wieso Selbstständigkeit fragst du dich jetzt vielleicht?! Weil ich seit ich klein war nichts anderes gewohnt war. Mein Papa hat sich ziemlich zeitgleich mit meiner Geburt mit einem Küchenstudio selbstständig gemacht und ist es bis heute geblieben.

Bildschirme am Tisch nach dem gemeinsamen Abendessen zu Hause waren Normalität, genauso wie am Wochenende hin und wieder.

Aber ich fand es nie schlimm. Im Gegenteil, während meine Mama und ich Tatort oder andere Krimis geschaut haben – man muss dazu wissen, ich habe Krimis schon immer mehr als Disney-Filme geliebt – saß mein Papa dennoch im gleichen Raum und ich konnte trotzdem mit ihm reden, mich an ihn kuscheln und vor allem – er war da!

Mein Papa war trotz seiner Selbstständigkeit (außer in den ersten Jahren, aber da war ich selbst noch so klein, dass ich das nicht wirklich wahrgenommen habe, geschweige denn mich daran erinnern könnte) ein Papa der da war, auch wenn er viel Arbeit hatte und kein Papa der früh morgens das Haus verlassen hat und spät abends, als ich schon im Bett war, nach Hause kam.

Er hat seine Termine oft an meinen Bedürfnissen orientiert und ist früher in die Arbeit, damit er mich fahren konnte, hat nachmittags irgendetwas in der Schule vorbeigefahren, was ich für irgendein Event mal wieder gebraucht habe, weil ich ab der 7. Klasse sämtliche Klassensprecher, ZFU-Leiter und später Stufensprecherämter bekleidet habe.

Und diese Flexibilität und Freiheit fand ich toll und erstrebenswert!

Noch dazu kommt, dass auch der Rest der Verwandtschaft überwiegend selbstständig ist oder war und ich daher andere Gespräche, Tagesabläufe und Einstellungen zum Leben gewohnt war, gerade was auch das Thema finanzielle Sicherheit und generell der Umgang mit Geld anging.

Und nun der ganzen Corona-Misere geschuldet und dass ich von einer Kündigungswelle betroffen sein sollte, der ich im letzten Moment noch entkommen bin, hat sich die Gelegenheit geboten, mein Satz „Ich werde eines Tages auch mal selbstständig sein!“ in die Tat umzusetzen.

Ich bin 26, hab ein duales Bachelorstudium im Bereich Event-, Messe- und Kongressmanagement in der Tasche, habe Berufserfahrung und mache meinen Master im Bereich Nachhaltigkeit und systemisches Management im Fernstudium gerade noch fertig. Also beste Voraussetzungen, um dieses Abenteuer einfach mal zu wagen, auch wenn ich nicht sagen möchte, dass jeder studiert haben muss! Um Himmels Willen, nein! 
Eine Vision, Ehrgeiz, Durchhaltevermögen und eine Portion Selbstvertrauen braucht man!  

Ich war schon vor dieser Kündigungswelle nicht mehr 100% zufrieden in dem Konstrukt „Angestelltenverhältnis“. Feste Arbeitszeiten, vor allem feste Stundenzahl, die auf deinem Zeitkonto stimmen muss und nicht deiner Leistung entspricht und vorgegebene (Mittags-)Pausenzeiten.

Da ich in der Zeit, in der ich dachte, ich werde gekündigt, nochmal bewusst und intensiv angefangen hab, mich mit meinen Möglichkeiten auseinanderzusetzen, was mir Spaß macht und worin ich gut bin, habe ich neue Pläne geschmiedet und das Angebot, dass ich bleiben kann dankend abgelehnt und selbst gekündigt.

Stattdessen hat sich mal wieder ein längerer Auslandsaufenthalt in meinem Kopf festgesetzt, der auch nicht mehr zu verdrängen war. Somit hieß es ab Oktober – nächster Halt Guatemala und Mexiko für vier Monate.

Hinzu kam, dass eine alte Arbeitskollegin mich angerufen hatte, sie bräuchten Hilfe in ihrer Firma, 10h/ Woche aber nur mit Gewerbeschein. Diesen hatte ich im Mai 2021 noch nicht und dachte mir dann „Was soll der Geiz?! Ob jetzt oder im September, wenn ich aus meinem Arbeitsverhältnis raus bin, ist auch schon egal! “ und hab kurzerhand die Gewerbeanmeldung online ausgefüllt und abgeschickt.

So ist dies durch einen Wunsch und einen externen Impuls spontan schnell ins Rollen gekommen. Die ersten Kunden waren drei Wochen später auch schon da und schwuppdiwupp stand ich in meiner Selbstständigkeit. Damals noch Nebenberuflich, aber das sollte sich ein paar Wochen später im Zuge meiner Kündigung auch schon wieder ändern, sodass am 1.9.2021 meine hauptberufliche Selbstständigkeit begonnen hat, gleich in Kombination mit einem längeren Auslandsaufenthalt.

Und genau das war immer mein Traum. Reisen, die Welt erkunden, Neues kennen zu lernen, neue Kulturen zu entdecken und dabei mein Geld zu verdienen mit einem Job der mir Spaß macht, mich erfüllt, immer wieder herausfordert und dynamisch ist. Urlaub nicht mehr als Belohnung für hartes Arbeiten, sondern Reisen als Teil meines Alltags, genauso wie die Arbeit.

Und wenn das manchmal heißt, viel arbeiten zu müssen und manchmal wenig, manchmal spät abends oder früh morgens, dann ist das meine Sache. Denn ich arbeite, wenn meine Motivation und Produktivität on fire ist und nicht, wenn die Uhr sagt „It’s 9 to 5.“

Aber es is eine Arbeit, die ich mir aussuchen kann. Die Kunden, die ich mir aussuchen kann. Die Aufgaben, die ich bestimmen kann. Natürlich ist nicht alles immer voller Glanz und Glitzer.

Aber nun weiß ich wofür und vor allem für WEN ich es mache, nämlich ganz alleine für MICH!